Am Donnerstagvormittag war es so weit, wir trafen uns, um der Einladung des Musikzugs Juist auf die Nordseeinsel Juist zu folgen. Kennengelernt haben wir uns bei den Landeslehrgängen der Feuerwehrmusik in Altgandersheim. Die Juister Musikerinnen und Musiker fahren seit 2017 immer, wenn es wegen der tideabhängigen Fährverbindungen möglich ist, zu den Lehrgängen. Unser Dirigent Bernd Wilmer war auch mehrfach bei Übungswochenenden der Juister in Aurich als Dozent eingeladen. Außerdem hat er auf Juist schon die musikalische Saisonvorbereitung durchgeführt. So entstand die Idee zu diesem Besuch.
Die Juister Musikerinnen und Musiker wurden 1891 als „Musikverein Harmonia“ gegründet und wechselten 2017 zum „Musikzug der freiwilligen Feuerwehr Juist“. Es sind 10 Juister Musikerinnen und Musiker und eine Verstärkung aus Düsseldorf. Gespielt werden Querflöte, Klarinette, Trompete, Flügelhorn, Alt – und Tenorsaxophon, Tenorhorn, Posaune, Tuba und Schlagzeug. Einige spielen auch zwei Instrumente im Wechsel, um immer alle Stimmen besetzen zu können. Immer Mittwochsabends finden die Übungsabende statt, im Sommer in der Schule und im Winter im Schuhgeschäft von Karin Janssen.
Die Feuerwehr Juist feiert dieses Jahr ihr 125-jähriges Bestehen. Dazu werden verschiedene Veranstaltungen stattfinden, das Eröffnungskonzert am 1. April sollte mit uns gemeinsam stattfinden.
Wir fuhren mit mehreren Fahrzeugen nach Norddeich. Mit 32 Musikerinnen und Musikern, und deren Familien waren wir schon eine große Truppe. Einige nutzen auch die Gelegenheit und verlängerten den Aufenthalt auf Juist oder an der Nordseeküste. Nach der Fährüberfahrt wurden wir von den Juister Musikern in Empfang genommen und unsere Instrumente mit einem Feuerwehrfahrzeug zum Übungsraum gebracht. Die Feuerwehrfahrzeuge sind eine der Ausnahmen auf der ansonsten autofreien Insel Juist. Der Transport erfolgt ansonsten mit Fahrrädern oder Kutschen, dadurch entsteht eine ganz besondere Atmosphäre. Wir spazierten mit unseren Koffern zum „Haus Bruncke“, in dem wir in verschieden gemütlichen Ferienwohnungen untergebracht waren. Mit unseren „Musikzug Meine“-Jacken fielen wir schon auf und wurden von dem einen oder anderen Insulaner oder Gast angesprochen. So konnten wir gleich noch Werbung für das Konzert machen.
Gegen Abend probten wir erstmals gemeinsam im Dorfgemeinschaftshaus, mit 32 Meinern und 10 Juistern, das war schon ein großartiges Erlebnis. Der Juister Stabführer Michael Bockelmann, der auch Kreisstabführer des Landkreises Aurich ist, stimmte uns ein und unser Dirigent Bernd Wilmer übernahm danach. Im Anschluss an die Probe ging es zur Kameradschaftspflege in die „Spelunke“, einer urigen Kneipe.
Nach einem ausgiebigen Frühstück im „Haus Carola“ konnten wir uns die schöne Insel ansehen, einige am Stand, andere beim Einkaufsbummel in den vielen Geschäften. Nachmittags ging die Probe weiter, da wir noch einige Stücke durchspielen mussten. Nach getaner Arbeit kamen unsere Partnerinnen, Partner und Kinder zu uns ins Dorfgemeinschaftshaus, es gab Pizza für alle und wir ließen den schönen Tag ausklingen.
Am Samstag stürzten sich einige kälteunempfindliche Badenixen noch vor dem Frühstück in die Nordseefluten. Bis zum Aufbau und der Anspielprobe hatten wir Zeit die Insel weiter zu erkunden.
Das Konzert fand im Haus des Kurgastes statt und wir waren begeistert von der schönen Lage. Aus den Fenstern kann man auf der einen Seite den Strand mit den Nordseewellen sehen, auf der anderen Seite geht der Blick über den Hafen und das Wattenmeer bis zum Festland. Auf dem großen Gruppenbild ist das sehr schön zu sehen.
Gegen Abend wuchs die Aufregung und das Konzert startete unter der Leitung von Michael Bockelmann mit der „Anna Polka“. Michael moderierte auch sehr kurzweilig durch das Programm und erzählte Anekdoten und Informationen rund um Juist und den Musikzug. Er bedankte sich bei einer Reihe von Sponsoren und Helfern, wie der Reederei Norden-Frisia, der Kurverwaltung oder den Hausmeistern des Hauses des Kurgastes.
Das nächste Stück „Dankeschön Bert Kaempfert“ dirigierte Bernd Wilmer und so wechselten die beiden Dirigenten sich immer schön ab! Unser buntes Programm aus Polkas, Märschen und Musical Hits kam beim Publikum sehr gut an. Auch ein Frank-Sinatra-Medley und ein Arrangement von fünf Titeln der 80er Jahre mit Kultstatus waren dabei. Natürlich durften auf einer Nordseeinsel auch Seemannslieder nicht fehlen und so spielten wir „Schiff Ahoi“.
Unser erster Vorsitzender Marcel Calberlah bedankte sich für die Einladung, im Besonderen auch bei Britta und Michael Bockelmann für die Unterkunft auf Juist und sprach den Juistern eine Einladung für einen Gegenbesuch aus.
Nach dem eigentlichen Ende des Programmes forderte das Publikum eine Zugabe, die wir mit „Fascinating Drums“ auch gerne erfüllten. Mit zwei Drumsets und vier Schlagzeugern war das eine wahrhaft faszinierende Darbietung! Es war ein großartiges Konzert, bei dem nicht nur wir Musiker, sondern auch das Publikum sehr viel Spaß hatte.
Für das Konzert wurde kein Eintritt verlangt, aber am Ausgang standen Feuerwehrkameraden mit Spendenboxen. Die Einnahmen von stolzen 961,40 €, gehen an eine Sozialstation auf Juist, die es älteren Juistern erlaubt, weiterhin auf Juist zu leben.
Bei der Konzertnachbesprechung 😉 im „Landunter“ saßen wir noch lange zusammen, um zu feiern.
Sonntag ging die Fähre schon früh morgens und wir mussten Juist leider wieder verlassen. Wir hoffen, dass die Juister unsere Einladung nach Meine annehmen und wir uns bald wieder sehen. Wir hatten eine wundervolle Zeit auf Juist und viel Spaß beim Musizieren, Feiern und den vielen Gesprächen!
Vielen Dank an alle, die dieses Wochenende organisiert haben, auf Juister und Meiner Seite, das hat sicherlich viel Arbeit gemacht! Es hat alles super geklappt! DANKE 🙂